Die Klosterkirche St. Antonius gehört zu den herausragendsten und schönsten Barockkirchen Mitteldeutschlands. Die Klosteranlage wurde 1668 – 1691 von Antonio Petrini im Stil des Würzburger Barock – einer Sonderform des fränkischen Barock, die Petrini als erster einführte - im Auftrag des Fürstbischofs von Würzburg und Erzbischofs von Mainz Johann Philipp von Schönborn errichtet. Die Klosteranlage bestimmt nach wie vor das Stadtbild und ist unübersehbar von der A 38 ein vollendetes fränkisches Barockensemble mitten in Thüringen. Noch während der Endphase des Klosterkirchenbaus wurden erste Vorbereitungen für eine neu zu errichtende Orgel getroffen. 1697 ist als Jahr der Fertigstellung überliefert. Als Orgelbauer ergibt sich ein Meister aus dem mainfränkischen Raum. Frankfurt als Zentrum des Orgelbaus stand stilistisch unter mainfränkisch - süddeutschem Einfluss. So enthält die Disposition Register (Cornett), die erst später von Gottfried Silbermann erstmalig in Mitteldeutschland verwendet wurden. Vieles spricht für den aus Lohr am Main stammenden und in Miltenberg tätige Franziskaner Adam Oehninger (um1646-1716). Adam Oehninger baute darüber hinaus in weiteren Klöstern der thüringischen Ordensprovinz neue Orgeln. In den Jahren 1708 bis 1713 erbaute Adam Oehninger eines seiner größten Werke - die große Orgel des Fuldaer Doms. Somit wurde die Worbiser Orgel zum Vorbild für die Fuldaer Domorgel. Das noch original vollständig vorhandene Prospekt der Worbiser Orgel mit der ursprünglichen Bemalung sowie einem Teil des originalen Pfeifenwerkes aus Zinn und die von 1856 überlieferte barocke originale Disposition ermöglicht zudem die vollständige Rekonstruktion des barocken Werkes. Es handelt sich um die erste größte dreimanualige Orgel des Hochbarocks nach dem 30jährigen Krieg im gesamten Mitteldeutschen Raum (außer den norddeutschen Hansestädten).

Seit 1667 ist die Klosterkirche zugleich überregionale Wallfahrtskirche für die Region, deren Bedeutung im regelmäßigen Bischofsbesuch zum Ausdruck kommt. Die Einbindung in den „Thüringer Orgelsommer“ oder in die Konzertreihe „Thüringer Bachwochen“ als größtem Musikfestival des Freistaates, dessen Leiter Domorganist Prof. Silvius von Kessel ist, wäre darüber hinaus möglich ebenso wie die Teilnahme am Internationalen Bach Liszt Orgelwettbewerb.